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Galerija Rigo
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2008. spacer Milivoj Mijo¹ek
Iz fundusa galerije
Pero Dabac
Andreja Kulunèiæ
Christoph Feichtinger
Media-Scape 2008
Rajko Radovanoviæ


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Pero Dabac
Lieber Pero
Pero Dabac, Lieber Pero
18. VII. – 10. VIII. 2008.
Galerija Rigo
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Fotografisches Tagebuch
Ein Tagebuch zu schreiben, handelte es sich um Literatur, Fotografie oder eine andere Gattung, bedeutet  vor allem, sich gegen die Vergessenheit wehren zu wollen. Einer der Gründe,  persönliche Erfahrungen einem Tagebuch zu vertrauen, ist oft eine wichtige Lebenserfahrung, die man bewahren möchte, oder ein Verlust, den man erliten hat und nie mehr erleben will. Und obwohl es am Anfang um einen bewussten Entschlus geht, das Durchgelebte auf das Papier zu bringen, wird es mit der Zeit zur Angewohnheit, und danach zum Reflex. Vielleicht ist einer der Gründe
intime Erfahrungen aufzuschreiben, das Bewusstsein, dass sie trotz der Intensität, die sie zur Zeit des Entstehens tragen, doch (zu) leicht vergessen werden. Tagebücher schreibend "tilgt" man vielleicht im Voraus die Schuld einer künftigen vergessenen Vergangenheit. An seinem fotografischen Lieber Pero genannten Tagebuch, hat Petar Dabac 1990 angefangen zu arbeiten, durch die Heimatkriegsgeschehnisse und durch die ganz intensive persönliche Gründen  angeregt. Heute beinhaltet das Tagebuch schon mehr als einige Tausende von Aufnahmen und ist ein eigenartiges work in progress. Der Autor selbst definiert es als eine "tagebüchliche Arbeit".Er fotografiert Leute in ihrer natürlichen Umgebung, notiert durch die Aufnahmen von Details seine eigenen Wege, fotografiert seine eigenen Räume und Gegenstände, oder arangiert und systematisiert sie derart, dass sie erkennbar zu "seinen" werden. Dabei spielt Petar Dabac auf mehreren Bedeutungsniveaus. Mit der fotografischen Erfahrung des Zuschauers, des Teilnehmers und des Kreators, schafft er eine verführerische Motivbuntheit. Aber durch eine ganz extraordinäre Analisierungsfähigkeit in das, was nur oberfläclich gesehen als Nebenseitiges vorkommt, ohne  Ironie umzugehen, skizziert er seine eigene Lebenserzählung, gleichzeitig gesellschaftliche Veränderungen detektierend.
Diese Ausstellung präsentiert Fotografien in sechs thematisch verschiedenen Einheiten, die  folgende Titel tragen könnten: Zagreber Cafes, Graphite, Briefe an Maja, Küche, Meditation. Diese Gruppierung ist nur eine von vielen unendlich möglichen "Orgnisierungsweisen" und subjektiver Interpretation eines Bestehens.
Ein großer Teil von ausgestellten Fotografien wurde in öffentlich-privaten Räumen Zagreber Cafes (Melin, Gavella, dieBar MK) aufgenommen. Hier entstehen Gruppen- und Einzelportraits der nähesten Freunde, wie auch die der bekannten Namen der Zagreber Kulturszene, aber auch die der zufälligen Bekannten. Der Fotograf taucht hier immer ganz diskret auf, er ist kein  Dokumentarist im klassischen Sinne sondern vor allem nur Einer, der Beziehungen, Situationen und augenblickliche Stimmungen notiert. Seine "Modelle" fühlen sich  in seiner Nähe ganz gelassen, sein fotografisches Auge wird durch ihr Vertrauen sicher geführt.
Als eine Parallele zu öffentlich-privaten Caferäumen, wird der ganz private "Küchenzyklus" ausgestellt. Reizvolle Aufnahmen vorbereiteter Essen, Gemüse auf dem Küchentisch - sind ein klares memento mori. Wenn es auch auf dem ersten Blick nicht so aussieht, sind diese Aufnahmen völlig jenen aus den Zagreber Cafes - Steen Szenen - verwandt, den der Autor zugeht ohne sie im Geringsten zu kritisieren, nur mit einer milden Ironie des Anwesenden.
Straßengraphite, Säulenreklamen, verschiedene Anschrifte, sind die Zeugen der Wege des Autors. Die Details sind in Zagreb aufgenommen, aber auch während der Reisen, und in allem erkennen wir, ohne Ausnahme, einen witzigen Autorenkommentar. Petar Dabac selbst behauptet oft, dass er seine Aufnahmen machend, spielt. Und sein Spiel sehen wir in seiner unmittelbarsten Form im Gespräch des Mädchens mit der Blume, oder in den witzigen, emotionsbeladenen, aus Zeitungsschlagzeilen zusammengesetzten Briefen, die man gleichzeitig als eine starke Gesellschaftskritik lesen soll. Die drei einzelnen (abgesonderten) Fotografien an einer Wand (Treppe in Dvornièiæeva 20, Küchentisch, Winterthur, Trollstraße 30) werden intuitiv als die intimtesten empfunden, in denen man Pausenaugenblicke, Meditation, eine tiefe Konzentration spüren kann, die nur durch die Abwesenheit eines Anderen möglich ist.
In ihrer Absicht, sollten die Fotografien von Petar Dabac absolut privat sein. Sie wollen vor allem  seine eigene Anteilnahme gewährleisten wie auch die Anteilnahme aller Details und Menschen, die er in seiner Nähe wollte, oder die sich in seiner Nähe eben gefunden haben. Petar Dabac geht kein Risiko ein, etwas zu vergessen oder falsch zu datieren, auf seinen Fotografien wird das Datum automatisch aufgeschrieben. Aber eine klare Charakteristik des Universellen gibt diesen Aufnahmen eine gewaltige Naration, die nicht von der Chronologie diktiert wird. Obwohl die  ausgestellten Fotografien physisch in die konzeptuell scheinbar geschlossene Einheiten verbunden sind, könnten sie auch jeder anderen Austellungsweise folgen. Und wie immer schon Dabac seine Motive variiert, fällt  er nie aus der grundliegenden Syntaxe des Exsistenziallen aus: Liebe, Essen, Bewegung, Lachen, Einsamkeit, Tod.
Es stellt sich die Frage, wie man auf solche Fotografien überhaupt herangeht. Wie man ein Tagebuch von jemand Anderem lesen soll? Soll man da mit Vorsichtigkeit verfahren? Ist in einem Tagebuch der Autor mehr anwesend als in einer anderen Gattung? Und was bedeutet das überhaupt?
Wie es auch sein könnte, geht  schon wegen der Themenauswahl selbst, diese Arbeit absichtlich und offensichtlich tief ins Private. Dabei kommt ganz besonders zum Ausdruck der Moment, in dem  die private Ansicht zum öffentlichen Gut wird. Und eben dieser Übergang zeigt am besten, wie die Realität einer Fotografie nicht eine enzelne ist.
Iva Prosoli

Geboren in Zagreb 1942.  Studiumabschluss an der Fakultät für Maschinen- und Schiffbau der Universität Zagreb. Mit der Fotografie begann er sich , als Mitarbeiter im Atelier von To¹o Dabac, 1960 zu beschäftigen. Nach dem Tod von To¹o Dabac 1970 wird er zum Atelierleiter. Als  selbstständiger Künstler ist er seit dem 1966 tätig und 1970 wurde er Mitglied von ULUPUH  (Verband bildender Künstler Kroatiens). In der im Rahmen von To¹o Dabac- Atelier gegründeten Galerie, organisierte er 40 Fotografieausstellungen kroatischer und ausländischer Fotografen. Er ist einer der Begründer der Zeitschrift für Fotografie SPOT im Jahr 1972.
SeIt dem 1990 unterrichtet er Fotografie an der  Akademie für bildende Künste in Ljubljana. In  den 60-er Jahren arbeitet er an den Serien schwarz-weißer Potraits von Künstlern, Bekannten, Freunden, Vertretern der kroatischen Künstlerszene und setzt damit in den nächsten Jahrzenten fort.
In den 70-er Jahren gehörte er der Generation, die die konzeptuelle Einsicht in die Fotografie öffnete, schafft Rauminstallationen, experimentiert mit den Fotokopien und Fotogrammen.
1982 veröffentlichte er die Fotografiemappe "Empfindung der Natur am Ende des 20. Jahrhunderts" (17 Fotografien) mit dem Vorwort von Annie Le Brun. In der 2. Hälfte 80-er Jahre  schuf e einen Farbenportraitzyklus. 1990 beginnt er an seinem fotografischen Tagebuch zu arbeiten, das bis heute ein work in progress bleibt.

Wichtigere selbstständige Ausstellungen
1969 - Beograd, Atelje 212 (mit Marija Braut)
          Zagreb, Galerija SC (mit Marija Braut)
1970 - Ljubljana, Mestna galerija (mit Marija Braut)
1972 - Zagreb, Galerija "4 slike" teatra &TD
          Mannheim, Mannheimer Kunstverein (To¹o Dabac i njegov atelje)
1975 - Graz, Fotogalerie Schillerhof
          Zagreb, Galerija suvremene umjetnosti
1977 - Milano, Galeria Diaframma-Canon
1978 - Gro¾njan, Galerija Smokvin list
1979 - Osijek, Galerija Zodiak
           Köln, Kulturno-informacijski centar SFRJ
1980 - Zagreb, Galerija SC
1981 - Graz, Fotogalerie im Forum Stadtpark
1982 - Novo Mesto, Galerija "Pri slonu v gosteh"
          Zagreb, Fotogalerija ATD 
          Beograd, Sreæna galerija SKC
1983 - Ljubljana, Galerija Ars
1986 - Leibniz, Ganggalerie Retzhof
1987 - Novo Mesto, Fotogalerija, "30 portreta 1959-1985"
1989 - Fotoforum Bremen
1990 - Vara¾din, Galerija Sebastijan
1991 - Zagreb, Galerija Spot, "Portreti u boji"
1994 - Zagreb, Fotogalerija ATD, "Segmenti iz projekta Lieber Pero"
1995 - Zagreb, Galerija Spot, "Art is over, the game goes on"
1997 - Zagreb, Galerija prozori, "On the road"
1998 - Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Fotografski dnevnici" (Noboyushi Araki, Petar Dabac, Seichi Furuya, Nan Goldin)
2003 - Zagreb, Galerija Bernarda Bernardija, "Brojanje do deset"
2003/2004 - Samobor, Foto Galerija Lang, "Lieber Pero II"
2006 - Zagreb, Galerija Badrov, "Otkrivanja (nepoznati radovi 1970.-1972.)"
          Zagreb, Kula Lotr¹èak, "D¾aba si kreèio"
2007 - Salzburg, Fotohof, "Neue Fotografie aus Kroatien" (mit Mare Milin)
2008 - Peèuh, Janos Pannonius Museum, "Neue Fotografie aus Kroatien" (mit Mare Milin)

Wichtigere Gruppenausstellungen
1969 - Zagreb; Beograd, "4. zagrebaèki salon"
1970 - Graz, Neue Galerie, "Internationale Malerwochen"
1971 - Karlovac, Koranski park skulpture, "Guliver u zemlji èudesa"
1972 - Zagreb, Galerija suvremene umjetnosti, "Moguænosti za '72"
1973 - Maribor, razstavni salon Rotov¾, "Nova fotografija 1"
1975 - Edinbourgh, Richard Demarco Gallery, "Razstava sodobne jugoslavanske umetnosti"
1976 - Zagreb, Beograd, Maribor, "Fotografija kao umjetnost"
1977 - Bologna, "Artefiera"
1978 - Ljubljana, Moderna galerija, "Grupa Junij"
1979 - Graz, Fotogalerie im Forum Stadtpark, izlo¾ba uz I. Simpozij o fotografiji
          Banja Luka, Dom kulture, IX. Jesenski salon, "Prisutnost fotografije u modernoj umjetnosti"
          Beograd, Muzej savremene umetnosti, "Teme i funkcije medija fotografije"
1980 - Charleroi, Galerie Photographie Ouverte, "I. Meðunarodni trienale fotografije"
1981 - Beè, Wiener Sezession, "Extended photography"
1982 - Liverpool, Open Eye Gallery, "Vidici suvremene jugoslavenske fotografije"
          Bilbao Fier international de Muestras de Bilbao
1983 - Ankara, "European Photography today"
1984 - Koprivnica, Èakovec, Vara¾din, "Fotografija 70 godina u Hrvatskoj"
          Ajdov¹èina, Pilonova galerija, "IV. Trienale jugoslavenske fotografije"
1988 - Broadway gallery of Passaic County Community, Paterson, New Jersey
1989 - Zagreb, "Zagrebaèki salon"
1990 - Zagreb, Galerija Spot, "Zagreb '90"
1992 - Zagreb, "Zagrebaèki salon"
1993 - Harkov, Etnografski muzej, "Austrijska fotografija"
          Zagreb, Muzej suvremene umjetnosti, "Hrvatska fotografija od tisuæu devetsto pedesete do danas"
1994 - Dubrovnik, Galerija Lo¾a; Maribor, Galerija Stolp; Krakow, Austrijski  generalni konzulat; Wroclaw, Gradski muzej, "City visions "
          Graz, "Izlo¾ba èlanova Foruma Stadtpark"
1995 - Ljubljana, galerija Tivoli, "Izloba èlanova Odjela za oblikovanje"
          Siemanowice (Poljska), "City visions"
          Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Hrvatska fotografija '95." 
1996 - Ankara, Kulturni centar Atatürk, "Hrvatska fotografija"
          Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Meðunarodna izlo¾ba fotografija"
1997 - Graz, Forum Stadtpark, "Izlo¾ba lanova"
1998 - Zagreb, Izlo¾beni salon Izidor Kr¹njavi, "Domovino, ti si…"
2002 - Amsterdam Haarlem, "Internationale Fotografiebiennale"
2003 - Graz, Camera Austria, "Freundschaftsspiel"
2003 - Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Much too much"
2005 - Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Preko 7 mora, preko 7 gora"
2006 - Bratislava, Mjesec fotografije, "Akt u hrvatskoj fotografiji"
2007 - Zagreb, Kloviæevi dvori, "Avangardne tendencije u hrvatskoj umjetnosti"
          Zagreb, Umjetnièki paviljon, "Volimo li gledati druge ljude"
 
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